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Veröffentlicht am: 06.01.2025

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Ausbildung bei KBT in Duisburg

Die Experten von morgen

Sie sind die Zukunft von Kubota Brabender Technologie. Seit 2022 bilden wir in unserer Firmenzentrale in Duisburg Mechatroniker aus. Im Moment lernen hier zwei Azubis, worauf es beim Maschinen- und Anlagenbau ankommt – von Mechanik über Elektronik bis hin zu Informatik. Einer der angehenden Experten ist im September 2024 neu zu uns gestoßen.

Kompetente und engagierte Fachkräfte sind die wichtigste Voraussetzung für eine qualitativ hochwertige Produktion … und somit für den Erfolg des Unternehmens. Während ihrer Ausbildungszeit lernen sich unsere Auszubildenden und Kubota Brabender Technologie gut kennen. So gibt es keine unangenehmen Überraschungen, sondern nur Chancen für die Zukunft.

Doppelt hält besser: Die duale Ausbildung

Die meisten Berufsausbildungen in Deutschland finden im dualen Ausbildungssystem statt. Dieses System zeichnet sich dadurch aus, dass Auszubildende an zwei Orten lernen: an der Berufsschule und im Betrieb. Während die Berufsschule das erforderliche Grundwissen und den theoretischen Hintergrund vermittelt, sorgt die Ausbildung im Betrieb für angewandte Erfahrung und praxisnahe Fähigkeiten. So wird die optimale Qualifizierung der zukünftigen Fachkräfte gewährleistet.

In der Regel dauert die Ausbildung dreieinhalb Jahre; dabei verbringen Azubis drei bis vier Tage in der Woche im Betrieb und die restlichen Tage in der Berufsschule. Unsere Azubis Niklas Kösseler und Fabien Python besuchen das technische Robert-Bosch-Berufskolleg in Duisburg, das als unser dualer Partner allgemeine und fachspezifische Inhalte für Ausbildungsberufe im Bereich Elektro- und Metalltechnik unterrichtet. Hier erwerben sie elektrisches, mechanisches, hydraulisches und pneumatisches Wissen.

Ausbildung und Berufseinstieg als Mechatroniker

Wir bilden ausschließlich Azubis aus, die wir übernehmen möchten. Als Ausbildungsbetrieb haben wir die Möglichkeit, unsere zukünftigen Mitarbeiter gezielt auf die Arbeit bei uns vorzubereiten – und zudem von Anfang an von ihren frischen Ideen und Sichtweisen zu profitieren. Unsere Experten von morgen lernen die Abläufe und Gegebenheiten bei Kubota Brabender Technologie von Grund auf kennen und erarbeiten sich eine ausgezeichnete Grundlage für ihre spätere Tätigkeit in unserem Unternehmen.

Gleichzeitig setzen wir uns das Ziel, unseren zukünftigen Mitarbeitern Kompetenzen zu vermitteln, die nicht nur für unseren speziellen Betrieb, sondern für die gesamte Wirtschaft relevant sind. Denn: Solide allgemeine und übergreifende Kenntnisse sind für eine lange und erfolgreiche Karriere äußerst wichtig.

Entsprechend bilden unsere Ausbilder Philipp Biegelbauer (Abteilung Prüffeld) und Sebastian Bengs (Abteilung Entwicklung Elektronik) unsere Azubis zu ebenso vielseitigen wie kompetenten Mechatronikern aus, die mechatronische Bauteile, Komponenten und Systeme herstellen können. Diese spannende, komplexe und vielseitige Aufgabe befasst sich mit Systemen, die mechanische, elektronische und informationstechnische Komponenten verbinden – wie unter anderem Industrie-Roboter, moderne Automobile, und unsere hochwertigen Dosiersysteme.

Berufspraxis erleben und erlernen

Als Mechatroniker in der Ausbildung durchlaufen Niklas und Fabien in unserem Betrieb die Abteilungen mechanische und elektronische Konstruktion, Schaltschrankfertigung und Endkontrolle oder Prüffeld. Zudem erleben sie im Technikum im Rahmen von Produkttests die Funktionsweise und Einsatzbereiche unserer Geräte und lernen durch unsere erfahrene Fachleute, wie man Lösungen für die speziellen Anforderungen unserer Kunden konzipiert. Am Ende ihrer Ausbildungszeit können sie unsere Geräte vollständig zusammenbauen, verkabeln und auch die finale Abnahmeprüfung durchführen, um sicherzustellen, dass die neuen Systeme unseren strengen Qualitätsstandards gerecht werden.

Zu den praktischen Fähigkeiten, die Niklas und Fabien während ihrer Ausbildung in unserem Betrieb erlernen, zählen neben Metallbearbeitung, Verkabelung und mechanischer und elektronischer Konstruktion das Verständnis der Systemsteuerung über SPS-Schnittstellen sowie das Prüfen auch größerer Anlagen durch Netzwerktests.

Foto: Fabien Python hält einen Vortrag über sein Praktikum in Norwegen.

Fabien Python hält einen Vortrag über sein Praktikum in Norwegen.

„Wanderjahre“ in Norwegen

Im Mittelalter reisten Gesellen auf Wanderschaft weite Strecken, um Lebenserfahrung zu sammeln, neue Orte und Länder kennenzulernen und ihre Kenntnisse zu vertiefen. Eine ganz ähnliche – wenn auch weit kürzere – Reise konnte Fabien, unser Auszubildender im dritten Jahr, im Mai 2024 antreten. Der Sohn eines langjährigen Mitarbeiters absolvierte über das Bildungsprogramm Erasmus+ und unseren dualen Partner, das Robert-Bosch-Berufskolleg, ein Praktikum in Norwegen.

An der beeindruckenden Dalane-Küste im Südwesten Norwegens besuchte Fabien vom 05. bis 15. Mai eine technische Schule in Egersund, die sowohl die technische Berufsausbildung als auch den allgemeinen Schulabschluss anbietet. Hier erlernte er Schweißtechniken, baute komplexe Schaltpläne auf und arbeitete an mehreren technischen Projekten, die seine Kenntnisse als Mechatroniker erweiterten und ihm neue Perspektiven eröffneten. Auch die allgemeine Lebenserfahrung kam nicht zu kurz – es blieb genug Zeit, die eindrucksvolle norwegische Natur zu erkunden und Land und Leute kennenzulernen. Die Reisekosten übernahm Erasmus+, und von Kubota Brabender Technologie erhielt Fabien für den Zeitraum der Reise Spesenkosten als „Taschengeld“.

Fachausbildung im Wandel der Zeit

Zunftwesen im Mittelalter
Schon im Mittelalter gab es in Deutschland ein geordnetes System der Berufsausbildung. Handwerker schlossen sich zu Zünften zusammen, die der Wahrung der gemeinsamen Interessen des jeweiligen Berufs dienten und auch die Ausbildung regelten. Im Rahmen des Ausbildungssystems der Zünfte wurde ein Lehrling üblicherweise in den Haushalt des Meisters aufgenommen und nahm am familiären Leben teil, während er ein bestimmtes Handwerk – etwa Schneider, Bäcker oder Schmied – erlernte. Für die Ausbildung musste der Lehrling ein Lehrgeld zahlen, dessen Höhe entweder die Zunft oder der Lehrherr selbst festlegte.

Von Lehrling zu Geselle und Meister
Der Lehrling schloss seine Ausbildung ab, indem er die von der Zunft durchgeführte Gesellenprüfung bestand. Als Geselle durfte er den erlernten Beruf eigenständig ausüben. Zum Meister konnte ein Handwerker jedoch erst werden, wenn er die Wanderjahre hinter sich hatte. In den Wanderjahren sammelte er Erfahrung, indem er zu weiter entfernten Meistern seiner Zunft reiste, sein Wissen vertiefte und neue Arbeitspraktiken und Regionen kennenlernte. Durch Bestehen der Meisterprüfung wurde der Handwerker schließlich zum Meister – und erst jetzt standen ihm die vollen Zunft- und Bürgerrechte zu.

Industrialisierung
Mit der industriellen Revolution kam in Deutschland das mittelalterliche Zunftwesen zu Fall. Großbetriebe, Fabriken und freier Wettbewerb beherrschten nun die Wirtschaft. Mit den Zünften fiel auch das traditionelle Ausbildungsmodell, und das Handwerk kämpfte insgesamt ums Überleben.

Beginn des dualen Gedankens
Ende des 19. Jahrhunderts übertrug das Kaiserreich den Handwerkskammern die Regulierung der Berufsausbildung. Die Gewerberechtsnovelle von 1897 sollte das Handwerk stabilisieren und neu ordnen – und ergänzte die klassische ständische Ausbildung durch eine zweite „Säule“: die Fortbildungsschule. Fortbildungsschulen existierten seit dem 18. Jahrhundert als Sonntagsschulen sowie als gewerbliche Einrichtungen, die der Ausbildung von Handwerkern dienten.

Moderne duale Ausbildung
Erst in der Bundesrepublik wurde die Ausbildung deutschlandweit einheitlich geregelt. Hier verankerten Gesetze die staatliche Berufsschule als zweiten Lernort neben dem Betrieb. Dieses duale Ausbildungssystem hat sich nicht nur in Deutschland etabliert, sondern unter anderem auch in der Schweiz, Österreich und Dänemark.

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