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Veröffentlicht am: 07.09.2022

Lesezeit ca. 6 Min.

Lebensmittelproduktion

Ganz schön flexibel

Die moderne Lebensmittelproduktion zeichnet sich durch höchste Qualität, Sicherheit, Zuverlässigkeit und Kundenorientierung zu bezahlbaren Preisen aus. Gleichzeitig werden die Konsumentenbedürfnisse immer individueller. Es gibt ein gestiegenes Bewusstsein für Lebensmittelqualität. Deshalb sind Produktionsprozesse gefragt, die sich flexibel und schnell an die sich verändernden Anforderungen anpassen.

Gestiegenes Bewusstsein für Lebensmittelqualität

Bereits jedes siebte deutsche Industrieunternehmen stellt Lebensmittel her. Die Ernährungsindustrie ist nach Umsatz der viertgrößte Industriezweig Deutschlands. Auch im Konsumbewusstsein der Verbraucher spielt Nachhaltigkeit bei der Versorgung mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln eine zunehmend wichtige Rolle. Während der Corona-Krise hat sich diese Wertschätzung für Lebensmittel und ihre Produzenten noch einmal deutlich erhöht.

Krise als Chance

„Corona hat die gesamte Food-Welt massiv verändert“, sagt Hanni Rützler, eine der führenden Food-Trend-Forscherinnen Europas. Jedes Jahr veröffentlicht sie zusammen mit dem Zukunftsinstitut den „Food Report“. 2021 stand er ganz im Zeichen der Pandemie: „Die Krise macht zwangsläufig erfinderisch und setzt neue Kräfte frei, um zukunftstaugliche Konzepte zu entwickeln, die sich auch nach der Krise bewähren werden. Sie lässt uns darüber nachdenken, was wir ändern wollen, um unser Ernährungssystem resilienter und unsere Esskultur nachhaltiger und genussvoller zu gestalten.“ Einige Trends hätten deutlich an Tempo gewonnen, so Hanni Rützler, andere wiederum seien im letzten Jahr radikal ausgebremst worden.

Krisen machen zwangsläufig erfinderisch und setzen neue Kräfte frei, um zukunftstaugliche Konzepte zu entwickeln.
Hanni Rützler, Ernährungswissenschaftlerin und Food-Trend-Forscherin

Die Zukunft der Ernährung ist vielfältig

Eine bedeutende Rolle für die Zukunft der Welternährung spricht sie der Vielfalt der unterschiedlichen Lebensmittel zu. Derzeitig machen nur 9 Prozent der Pflanzenarten 66 Prozent der globalen Erntemenge aus. „Diese enorme Reduktion auf einige wenige ertragreiche Sorten hat einen hohen Preis. Sie macht uns angreifbarer – zum Beispiel bei der Bodenqualität. Deutlich wird das, wenn es wieder einen trockenen Sommer gibt oder wir Schädlinge mit chemischen Mitteln bekämpfen müssen“, warnt Rützler. „Um die globale Ernährungsversorgung künftig gewährleisten zu können, müssen wir uns auf die Vielfalt von Nutzpflanzen und -tieren besinnen. In der Biodiversität liegt klar die Zukunft.“ Ihre Empfehlung: Die Lebensmittelproduktion sollte sich weitere Standbeine aufbauen. Kulinarisch sei das sowieso spannender.

Die heimische Landwirtschaft und die Regionalität von Lebensmitteln sind für viele Menschen wichtiger geworden. Entstanden ist eine neue Wertschätzung. Sowohl für Lebensmittel als auch für ihre Produzenten. Der neue Anspruch lautet: Essen soll nicht nur gut schmecken und gesund sein, sondern möglichst nachhaltig und fair erzeugt werden. Bei tierischen Produkten wird gesteigerter Wert auf artgerechte Haltung gelegt. Zudem sind die Menschen bereit, für mehr Tierwohl auch mehr zu zahlen, wie der Ernährungsreport des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufzeigt.

Foto: Quelle: Lebensmittelzeitung (LZ), Copyright: Statista 2020

Quelle: Lebensmittelzeitung (LZ), Copyright: Statista 2020

Die bewusste Haltung zu gesunder Ernährung macht sich auch im Lebensmitteleinzelhandel bemerkbar. Zu den wichtigsten Food-Trends zählten laut einer Erhebung der Lebensmittel Zeitung (nebenstehende Graphik) im Jahr 2020 regionale Produkte sowie bio-zertifizierte und zuckerfreie Lebensmittel. Außergewöhnliche Produktgruppen wie Insekten und Algen werden zwar auch genannt, aber nur am Rande.

Flexitarier auf dem Vormarsch

Immer mehr Menschen verzichten bewusst auf Fleisch. Laut einer repräsentativen Umfrage des BMEL kauften knapp die Hälfte der Befragten schon einmal oder öfter vegetarische oder vegane Alternativen zu tierischen Produkten. 55 Prozent bezeichnen sich als Flexitarier, also Fleischesser, die gelegentlich bewusst auf Fleisch verzichten. Ein Großteil davon sind Männer.

Die Gründe für Fleischverzicht sind vielfältig:

  • Klimaschutz,
  • Tierwohl,
  • guter Geschmack oder
  • Neugier.

Im ersten Quartal 2020 stieg die verkaufte Menge an Fleischersatzprodukten, deutlich um 37 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Im Vergleich mit dem Umsatz der Fleischproduktion ist der Anteil der Fleischersatzprodukten allerdings noch verhältnismäßig gering. Die Tendenz ist aber eindeutig: Pflanzliche Frikadellen und Co. landen immer häufiger im Einkaufswagen der Deutschen.

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Insekten als Proteinquelle der Zukunft

Das ist auch gut so, denn die Weltbevölkerung wird nach Hochrechnungen der Vereinten Nationen bis 2050 auf 9,7 Milliarden Menschen anwachsen. Um sie alle nachhaltig zu ernähren, benötigen wir 250 Millionen Tonnen Eiweiß zusätzlich pro Jahr. Das sind 50 Prozent mehr als heute produziert wird. Deshalb wecken alternative Proteinquellen wie Hülsenfrüchte oder Algen große Erwartungen. Auch Insekten stellen eine vielversprechende Möglichkeit dar, hochwertiges Eiweiß nachhaltig zu gewinnen. Sie sind einfach zu züchten und können sogar mit organischen Abfällen gefüttert werden.

Projekt KERBSE: Erbse statt Edamer

Auch bei Käse gibt es immer mehr Alternativen. Bisher basieren sie oft auf Soja und enthalten Zusatzstoffe, damit Geschmack und Textur möglichst nahe an das Original herankommen. Das Projekt "KERBSE" des Fraunhofer-Instituts für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV) jetzt dagegen auf die heimische Erbse und traditionelle Verfahren der Käseproduktion. Das Protein der Hülsenfrucht empfiehlt sich für die Herstellung von käseähnlichen Strukturen. Es ist leicht löslich und besitzt emulgierende Eigenschaften. Ein Erbsendrink wird fermentiert und reift anschließend. Diese Prozesse machen Zusatzstoffe entbehrlich und mindern das bohnige Aroma der Erbse. Damit der Käseersatz bald Marktreife erlangt, arbeitet das Institut mit kleinen Molkereien und Herstellern veganer Produkte zusammen.

Sind unsere Lebensmittel sicher?

Wie wichtig Lebensmittelsicherheit ist, haben die Skandale rund um das Nahrungsmittel Fleisch in der jüngeren Vergangenheit deutlich gezeigt. Vielleicht wurden deshalb auch Fleischersatzprodukte wie vegetarische Brotaufstriche, Sojabratlinge oder Tofu von den Verbrauchern zunehmend nachgefragt. Wir erwarten zu Recht, dass die angebotenen Produkte sicher und gesundheitlich unbedenklich sind. Denn Sicherheit ist eine Grundvoraussetzung für die Lebensmittelproduktion. Hersteller und Handel tragen dafür die Verantwortung und werden durch die amtliche Lebensmittelüberwachung streng kontrolliert. Doch in einer globalisierten Welt muss die Ernährungsindustrie ihre Produkte und Prozesse in immer kürzeren Zyklen optimieren und dabei gleichzeitig Kosten senken.

Das Forschungsprojekt KERBSE des Fraunhofer IVV entwickelt milchfreie Käsealternativen aus Erbsenprotein.

Dosieren von Nahrungsmitteln

Das Dosieren von Rohstoffen in der Nahrungsmittelproduktion ist besonders sensibel, da diese häufig bruchanfällig sind. Die Verarbeitung von Nahrungsmitteln erfordert

  • eine permanente Qualitätskontrolle,
  • hygienische Bedingungen,
  • eine äußerst präzise Dosierung und
  • absolute Rezepttreue.

Die speziellen Dosiergeräte der Kubota Brabender Technologie im Hygienic Design tragen zu einer sicheren Produktion von sowohl trockenen, feuchten als auch flüssigen Nahrungsmitteln jeglicher Beschaffenheit bei.

Was zählt ist eine flexible Produktion

Für uns ist es heute selbstverständlich, zu jeder Zeit aus einer großen Vielfalt an Lebensmitteln wählen zu können. Mit der zunehmenden Produktvielfalt gehen aber auch kürzere Produktlebenszyklen und verkleinerte Produktionsmengen einher. Moderne Produktionslinien müssen einfache Produkt-, Mengen- und Formatwechsel ermöglichen. Ein modularer Konstruktionsaufbau hilft, um Produktionslinien schnell an neue Anforderungen anpassen und eine flexible Produktion effizient unterstützen zu können. Aber auch die Losgrößen werden immer kleiner. Deshalb ist es wichtig, dass sich die produktberührenden Bauteile schnell und leicht reinigen lassen. Denn jede Minute, in der die Anlage stillsteht, kostet Geld. Deswegen gilt es, Stillstandzeiten der Anlage auf ein Minimum zu reduzieren.

Hygienic Design = einfache und schnelle Gerätereinigung

Die besonders strengen Hygienestandards in der Lebensmittelindustrie müssen absolut verlässlich erfüllt und dokumentiert werden. Beim Einsatz der Dosiertechnologie von Kubota Brabender Technologie können sich Anwender darauf jederzeit verlassen. Dosiergeräte für die Food-Industrie werden immer im Hygienic Design hergestellt. Was das heißt, erklärt Klaus Plien, Vertriebsleiter Export: „Dosiergeräte in der Food-Industrie müssen sehr gut gereinigt werden können. Deswegen haben wir bei der Entwicklung unserer Geräte auf das Hygienic Design geachtet. Alle Komponenten sind leicht zugänglich – zum Beispiel mit Schnellverschlüssen an Schnecke und Schneckenrohr. Außerdem gibt es keine offenen Gewinde im Produktbereich. Das Flächendesign mit glatten Edelstahloberflächen verhindert, dass sich Partikel ablagern können. Lüfterlose Glattmotoren sorgen dafür, dass keine unnötigen Luftverwirbelungen stattfinden. Da keine Kühlrippen benötigt werden, gibt es hier auch weniger Ablagerungsflächen für Staub.“

Wir achten bei der Entwicklung unserer Dosiergeräte für die Food-Industrie konsequent auf das Hygienic Design.
Klaus Plien, Vertriebsleiter Export bei Kubota Brabender Technologie
Foto: Optimale Zugänglichkeit aller Komponenten für leichte Reinigung.

Optimale Zugänglichkeit aller Komponenten für leichte Reinigung.

Hygienic Design miniminiert
Stillstandzeiten

Dank der guten Reinigbarkeit der Kubota-Brabender-Technologie-Dosiergeräte lässt sich die Downtime bei einem Rezeptur- oder Produktwechsel so gering wie möglich halten. Für Dosierer im Hygienic Design werden ausschließlich FDA- und 1935/2004-konforme Materialien verwendet. Auch die Bauteile aus Polyurethan sind lebensmittelkonform und zur besseren Erkennung in blauer Farbe gehalten. Kubota Brabender Technologie ist Mitglied der European Hygienic Engineering & Design Group (EHEDG) erhält. Somit erhält das Unternehmen regelmäßig wertvolle Informationen zu aktuellen Veränderungen und Richtlinien, um das Hygienic Design den neuen Entwicklungen anzupassen.

Vom Trend zur Technik

Klaus Plien betont: „Was auch immer in Zukunft unsere Ernährung beeinflussen wird: Wir haben immer ein Ohr für unsere Kunden und stehen mit unserer Expertise bereit, um gemeinsam richtungsweisende Lösungen zu entwickeln. So können wir neue Food-Trends und ihre Anforderungen schon früh aufgreifen und in Ideen für prozessreife Anwendungen fließen lassen.“

Optimieren Sie Ihre Produktionsprozesse!

Unser Experte für Food-Dosiertechnologie Klaus Plien berät Sie gerne.

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