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Veröffentlicht am: 09.10.2025

Lesezeit ca. 6 Min.

Erfolgsgeschichte: Das Circular Plastics Lab der Universität Maastricht

Kunststoffe zirkulär gestalten

Wir machen es möglich – das ist das Motto des Circular Plastics Labs der Universität Maastricht. Und das aus gutem Grund. Hier arbeiten Studenten und Wissenschaftler daran, die Herausforderungen zu meistern, die Kunststoffe auf dem Weg in eine vollständig nachhaltige Zukunft überwinden müssen. Ihr Ziel: Innovationen in der Kreislaufwirtschaft zu erforschen ... und möglich zu machen. Kubota Brabender Technologie unterstützt diese wegweisende Forschung mit fortschrittlicher Dosierungstechnik und industriellem Know-how.

Forschen, um Leben zu verbessern

"Unser Ziel ist einfach: Wir wollen das Leben durch chemische Forschung besser machen", sagt Carlo Taglienti, Circular Plastics Laborleiter. "Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir ein völlig neues Feld der Ingenieurwissenschaften erschaffen und betreiben Grundlagenforschung und angewandte Forschung zu Polymeren und Kunststoffverarbeitung – in enger Zusammenarbeit mit der Industrie."

Jung, interdisziplinär und sozial engagiert: Die Universität Maastricht (UM) genießt einen internationalen Ruf für bahnbrechende Forschung und exzellente Ausbildung. Da überrascht es nicht, dass die neue Disziplin Circular Engineering in ausgerechnet dieser Bildungsstätte geboren wurde. Die Universität legt großen Wert darauf, Wissenschaft mit regionalen, europäischen und globalen Herausforderungen zu verknüpfen; Studenten aus aller Welt kommen hier zusammen, um auf eine nachhaltige Wirtschaft und eine gesunde Welt für alle hinzuarbeiten. Eine Ideologie, die perfekt zu den Überzeugungen von Kubota Brabender Technologie passt.

Kreislaufkunststoffe für die Zukunft

Der Lehrstuhl für Kreislaufkunststoffe ist Teil der Fakultät für Naturwissenschaften und Ingenieurwissenschaften der Universität Maastricht (UM). Dank enger Zusammenarbeit der Wissenschaft mit der Industrie wird die Forschung des Circular Plastics Labs sowohl von öffentlichen Fördergeldern als auch Industriepartnern finanziert. Forscher gehen zentrale Herausforderungen des Kunststoffrecyclings an – von der Materialqualität bis hin zur Echtzeit-Prozesskontrolle. Zudem spielt das Labor eine Schlüsselrolle im Bachelor-Studiengang Circular Engineering und unterstützt die interdisziplinäre Ausbildung von Studenten rund um nachhaltige Materialien und technische Lösungen für eine grüne Zukunft.

Foto: Brightlands Chemelot Campus

Brightlands Chemelot Campus

Das Circular Plastics Lab befindet sich auf dem Brightlands Chemelot Campus – einer gemeinsamen Initiative der Universität Maastricht, der Provinz Limburg und dsm-firmenich. Der Campus zählt zu den größten Forschungs- und Gewerbeparks Europas und ist ein führender Standort für Chemie und Materialien. Hier kommen Unternehmer, Forscher und Studenten zusammen, um globale Nachhaltigkeits-, Klima- und Gesundheitsherausforderungen zu bewältigen – und so einen Unterschied zu machen.

Innovationen in Kunststoff

"In der heutigen Wirtschaft sind Kunststoffe allgegenwärtig, weshalb es enorm wichtig ist, dass sie nachhaltig werden", sagt Taglienti. "Unsere Forschung betrachtet die gesamte Wertschöpfungskette von Kunststoffen, mit einem besonderen Schwerpunkt auf Materialien. Indem wir die Kunststoff- und Rezyklat-Qualität verbessern, liefern wir der Industrie die Mittel, einer vollständig kreisförmigen Wertschöpfungskette näher zu kommen." Das ist für die meisten Branchen relevant – und besonders dringlich für die Verpackungs-, Automobil-und Elektronikbranchen.

Foto: Carlo Taglienti, Circular Plastics Laborleiter

Carlo Taglienti, Circular Plastics Laborleiter

Im Circular Plastics Lab bilden Forscher mit modernsten Industriegeräten Produktionsprozesse ab. Die Dosierlösungen von Kubota Brabender Technologie spielen bei all diesen Prozessen eine wichtige Rolle. Das Compoundieren — die Herstellung von Kunststoffen durch Mischen von geschmolzenen Polymeren und Additiven – erfordert die präzise Zufuhr von Inhaltsstoffen durch hochwertige Dosierer. Blasfolien- und Gießfolienextrusion – Produktionsmethoden, die flache Kunststofffolien für Produkte wie Plastiktüten und Verpackungsfolien herstellen – sind ebenso auf präzise Dosiersysteme angewiesen. Das gleiche gilt für das Heißpressformen, Spritzgießen und Blasformen, mit dem Flaschen und andere hohle Kunststoffprodukte hergestellt werden.

Foto: Dosierer von Kubota Brabender Technologie

Dosierer von Kubota Brabender Technologie

Die idealen Dosierlösungen

"Die Dosiergeräte von Kubota Brabender Technologie sind für uns von unschätzbarem Wert", berichtet Taglienti. "Sie ermöglichen es uns, Studenten und Forscher in einer praxisnahen Umgebung auszubilden, und unterstützen die Entwicklung neuer Anwendungen und Produkte." Und es geht nicht nur um Technologie. Der Experte für industrielle Dosierungslösungen unterstützt die Forschung des Labors auch mit wertvollen Einblicken in Marktbedürfnisse und Produktanforderungen. Das Ergebnis: relevantere, anwendungsorientierte Forschung.

Es fiel Taglienti und seinen Forscherkollegen leicht, sich für die Partnerschaft mit Kubota Brabender Technologie zu entscheiden. Ein entscheidender Faktor war die Präzision, die Kubota Brabender Technologies Lösungen bei der Dosierung kleiner Mengen gewährleisten; das Circular Plastics Lab arbeitet mit weitaus kleineren Chargen als die meisten industriellen Anwendungen, und Dosierer müssen in der Lage sein, Produkte im Grammbereich zuverlässig zu dosieren. Die Robustheit der Geräte war ein weiteres schlagkräftiges Argument, ebenso wie die aktive, kompetente Unterstützung, die Kubota Brabender Technologie bietet, falls es zu Problemen kommen sollte. Nicht zuletzt betont Taglienti auch die Rolle, die Aufrichtigkeit und Offenheit bei der Entscheidung des Teams gespielt haben: "Wir haben von Anfang an die offene und ehrliche Kommunikation mit Kubota Brabender Technologie geschätzt. Sie hat eine solide Grundlage für unsere Zusammenarbeit gelegt."

Eine bessere Zukunft erschaffen: Der europäische Grüne Deal

Der europäische Grüne Deal will in Europa den Übergang zu einer modernen, ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft schaffen, die bis 2050 Klimaneutralität erreicht. Um dieses wichtige Ziel zu realisieren hat die EU eine Reihe von Initiativen gestartet, um Emissionen zu senken, grüne Technologien zu unterstützen und eine nachhaltige Industrie und Landwirtschaft zu fördern.

Unsere Welt steht vor ernsthaften ökologischen Herausforderungen – von Abfall und Umweltverschmutzung bis hin zur Erschöpfung von Ressourcen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, müssen wir Produktion, Konsum und Abfallwirtschaft überdenken. Der Übergang von einer linearen zu einer Kreislaufwirtschaft ist ein entscheidender Eckpfeiler der grünen Wende, und europäische Regierungen und Unternehmen setzen zunehmend auf das Kreislaufprinzip. Gleichzeitig werden sich Verbraucher der Auswirkungen ihres Handelns auf die Umwelt immer bewusster und bemühen sich, lineare Gewohnheiten zu ändern.

Forschung, die Fortschritt ermöglicht

Im Circular Plastics Lab der UM unterstützen die Dosierer von Kubota Brabender Technologie eine Vielzahl von EU- und industriefinanzierten Forschungsprojekten. Das Projekt Circular FoodPack – um ein Beispiel zu nennen – konzentriert sich auf das Recycling von Lebensmittelverpackungen aus Kunststoff und untersucht Abfallsortierung, Vorbehandlungen von Kunststoffen wie De-inking, und die Kombination von mechanischen und lösungsbasierten Recyclingverfahren. INCREACE beabsichtigt, den Recyclinganteil von kunststoffhaltigen Produkten zu erhöhen, und geht dabei von fünf Geschäftsfällen aus, um Hürden zu ermitteln und zu beseitigen. MoQuP-R ist ein Echtzeit-Qualitätsüberwachungssystem in Entwicklung, das die Qualität entlang der mechanischen Recyclingkette durch Kontrolle der chemischen Zusammensetzung und Schmelzeigenschaften sicherstellen soll.

Und das sind nur drei von vielen vielversprechenden Projekten. Weitere Forschungsthemen umfassen die Analyse von Abbau, Verarbeitung und Recycling von PP/FR-Kunststoffen im Hinblick auf die Entwicklung neuer Materialien und die Verbesserung der Rezyklatqualität, die Untersuchung fortschrittlicher mechanischer Recyclingtechnologien für lebensmitteltaugliche Polyolefine, die Verbesserung der Recyclingqualität für flexible Kunststoffe, und die erhöhte Nachhaltigkeit des PET-Recyclings durch das Eindämmen von PLA-Verunreinigung.

Partner für eine nachhaltige Zukunft

Der Dosierexperte und die UM-Forscher haben viel gemeinsam. Sie teilen die gleiche Vision in Bezug auf Innovation, Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung. Beide setzen sich für eine nachhaltige Zukunft und Kreislaufwirtschaft ein, was ihrer Zusammenarbeit die ideale Grundlage für weiteres Wachstum gibt. "Wir werden unsere Zusammenarbeit vertiefen, indem wir gemeinsam in neue Technologien und Geräte investieren", berichtet Taglienti. "Wir sind überzeugt, dass unsere Partnerschaft langfristig einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung der europäischen Kunststoffkreislaufindustrie leisten wird."

Eindrücke auf dem Campus
Eindrücke auf dem Campus
Formwerkzeug für die Produktion von Plastikflaschen
Extrusionsprozess in der Kunststoffverarbeitung
Plastikflaschen
Präzises Dosieren von Material mit dem RotoTube von Kubota Brabender Technologie

Auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft

Nehmen, herstellen, verwenden, entsorgen: In der traditionellen, linearen Wirtschaft werden Rohstoffe gewonnen, zur Herstellung von Produkten verwendet, und am Ende der Lebensdauer der Produkte entsorgt. Sie landen auf Deponien und in Verbrennungsanlagen oder werden zu Umweltschadstoffen. Dieses Einwegsystem verbraucht wertvolle natürliche Ressourcen und erzeugt gleichzeitig große Mengen an Abfall und Umweltverschmutzung.

In einer Kreislaufwirtschaft dagegen werden Materialien niemals zu Abfall. Produkte werden wiederverwendet, aufgearbeitet und vollständig recycelt und durchlaufen Lebenszyklen, ohne dass etwas weggeworfen wird. Wertvolle Rohstoffe bleiben für die Wirtschaft verfügbar, sei es als Komponente oder durch Recycling und Wiederverwendung. Das beseitigt Abfall und Umweltverschmutzung und wirkt dem Problem endlicher Ressourcen und Lieferengpässen entgegen.

Kurz gesagt: Das geschlossene System der Kreislaufwirtschaft schont natürliche Ressourcen, stabilisiert Lieferketten, verringert Umweltverschmutzung, wirkt dem Klimawandel entgegen und schützt und stellt biologische Vielfalt und öffentliche Gesundheit wieder her.

Das Kunststoff-Problem

Laut EU entstehen zurzeit allein in Europa fast 32 Millionen Tonnen Plastikmüll pro Jahr. Die OECD schätzt, dass im Jahr 2024 weltweit nur 9% des verwendeten Kunststoffs recycelt wurden. Kunststoffe haben für unsere Wirtschaft enorme Bedeutung und werden fortwährend wichtiger — und weil traditionelle Kunststoffe nicht biologisch abbaubar sind, sind Plastikverschmutzung, Plastikmüll im Meer und Mikroplastik ein drängendes Problem.

Den Kreis schließen

Innovationen in Schlüsseltechnologien wie Materialwissenschaft, Abfallwirtschaft und Recycling spielen beim Verwirklichen einer Kreislaufwirtschaft eine wichtige Rolle. Ebenso wichtig sind branchenübergreifende Zusammenarbeit, der Aufbau der erforderlichen Infrastruktur — und das Umdenken von Verbrauchern, Produktdesignern und Herstellern.

Die Lösungen von Kubota Brabender Technologie sind wichtige Bestandteile der ressourceneffizienten Produktion und Wiederverwertung; sie ermöglichen das Rückgewinnen von Rohstoffen und vermeiden Abfall. Als Teil der globalen Gemeinschaft und vieler lokaler Gemeinschaften auf der ganzen Welt hat der Dosierexperte es sich zur Aufgabe gemacht, Teil der zirkulären Lösung zu sein.