Experten kommen zu Wort: Marcus Baumann, Leiter Qualitätssicherung
Qualität sicherstellen – mit System.
Gleichbleibend hohe Qualität ohne Kompromisse – das ist der Anspruch, den Kunden an Kubota Brabender Technologie stellen dürfen. Jedes Gerät aus dem Hause des Dosierexperten soll herausragende Präzision und zuverlässige Leistung bieten. Eine entscheidende Rolle dabei, dass jeder Dosierer, jedes Steuerungssystem und jede Austragslösung diese hohen Maßstäbe erfüllt, spielt die Qualitätssicherung des Unternehmens. „Unsere Aufgabe in aller Kürze: Wir stellen die Zuverlässigkeit und Konsistenz der Produktion durch Überprüfung sicher“, sagt Marcus Baumann, Leiter Qualitätssicherung. „Fehler sind nie ganz auszuschließen, aber wir tun alles, damit sie nur einmal gemacht werden und wir soviel wie möglich aus ihnen lernen.“
Qualität im Fokus: Das QS-Team
Marcus Baumann ist seit fast 30 Jahren im Unternehmen und hat Erfahrung in so gut wie allen Abteilungen sammeln können, von der Arbeitsvorbereitung bis zur Fertigung. Seit vier Jahren leitet er die Qualitätssicherung. Unter seiner Leitung hat sich hier bereits einiges verändert – und er hat noch viel vor. „Wir tun jederzeit alles, um den Kunden mit einem hochwertigen Produkt zu begeistern“, sagt er. „Daran ändert sich nichts. Wir entwickeln jedoch fortwährend neue Wege, um noch effektiver und effizienter höchste Qualität zu gewährleisten.“ So arbeitet die Qualitätssicherung etwa aktuell daran, den Prozess der Kundenreklamation vollständig in das ERP-System des Unternehmens zu integrieren, so dass alle Fachbereiche auf Problemstellungen zugreifen können und ein gemeinschaftlicher Workflow entsteht.
Unterstützt wird der Abteilungsleiter im Bereich Wareneingangskontrolle von dem Prüf-Experten Thomas Meyer, der angelieferte Bauteile auf Herz und Nieren prüft. Als Dritter im Bunde sorgt Erik Mauer ebenfalls für das Einhalten der hohen Qualitätsstandards von Kubota Brabender Technologie.
Ganzheitlicher Ansatz als Grundlage
Die Aufgaben der Qualitätssicherung sind ausgesprochen vielfältig. „Wareneingangskontrolle und Reklamationsmanagement sind ungemein wichtige Pfeiler, aber effektives Qualitätswesen geht darüber hinaus“, wie Marcus Baumann betont. „Wir sind überall im Unternehmen mit eingebunden – das fängt bei der Produktentwicklung an. Ich unterstütze die Fachbereiche mit Know-how, weise im laufenden Fertigungsprozess auf Mängel hin und ziehe gegebenenfalls auch Teile heraus.“ Unerlässlich ist nicht zuletzt auch die unternehmensweite Koordination des Qualitätsmanagements und die Zusammenarbeit mit Zulieferern.
Blaupausen für Wertigkeit: Die Werksnormen
Eine wichtige Maßnahme, um einen einheitlichen Qualitätsstandard sicherzustellen, sind die Werksnormen für Zulieferer, die Kubota Brabender Technologie für jedes Bauteil zur Verfügung stellt. Marcus Baumann erstellt diese Dokumente in Zusammenarbeit mit Kollegen in der Konstruktion. Die Normen umfassen exakte Fertigungszeichnungen für das jeweilige Bauteil, verweisen auf Qualitätsstandards, und enthalten veranschaulichende Fotos, detaillierte Angaben in Bezug auf wichtige Eigenschaften wie Oberflächenbeschaffenheit, sowie generelle Hinweise darauf, worauf es bei dem fraglichen Teil ankommt.
Normen zum Meistern der Königsdisziplin
Welche Bedeutung die Werksnormen haben, wird vor allem bei Bauteilen deutlich, die besonders hohe Anforderungen zu erfüllen haben. Das trifft beispielsweise auf Komponenten zu, die in Hygienic Design-Geräten für den Lebensmittelbereich verbaut werden. Dosierer für diesen Bereich müssen nicht nur äußerst hygienisch sein, sondern sind auch exakt an die – teilweise äußerst herausfordernden – Eigenschaften des zu dosierenden Produkts angepasst.
Hier ist es unerlässlich, dass alle produktberührenden Teile aus lebensmittelechtem Kunststoff bestehen und die Schweißnähte an Metallteilen durchgehend verschweißt sind, damit das Produkt nicht anhaften kann. Und dabei handelt es sich nur um Mindestvoraussetzungen; je nach konkreter Anwendung steigen die Anforderungen weiter. So müssen etwa bei Bauteilen für die „Königsdisziplin“ – dem Dosieren von leicht anhaftenden Lebensmittel-Zutaten – sämtliche Schweißnähte komplett verschliffen werden, damit nirgends eine Möglichkeit des Anhaftens besteht. Oberflächen müssen bestimmte Rauhheiten im Bereich von 0,4 bis 0,8 Mikrometer aufweisen, und für alle verwendeten Materialien müssen Zertifikate vorliegen. Eine Herausforderung, die Zulieferer durch klare und detaillierte Werksnormen wesentlich besser bewältigen können.
Prüfung der Bauteile bei Wareneingang
Um sicherzustellen, dass angelieferte Bauteile die an sie gestellten Anforderungen erfüllen, durchlaufen sie die Wareneingangskontrolle. Grundlage der hier vorgenommenen Prüfung sind detaillierte und spezifische Prüfanweisungen, die Qualitätssicherungsleiter Marcus Baumann für jedes Bauteil erstellt. Die Anweisungen enthalten auch Hinweise auf Besonderheiten – etwa Lieferantenwechsel, mehrfache Reklamation, oder spezielle Kundenanforderungen – und werden sukzessive angepasst. ATEX-Bauteile werden durch den Fachbereich Elektronik/ETB geprüft; auch hier gewährleisten Prüfanweisungen ein exaktes und einheitliches Vorgehen.
Sicherheitsrelevante „Critical Safety Parts“, deren Fehlerhaftigkeit eine gefährliche Situation in der Produktion des Kunden verursachen könnte, werden stets einzeln geprüft. Bereits mehrfach reklamierte Teile erhalten eine Prüfanweisung, bis prozesssicher geliefert wird. Und alle Komponenten werden regelmäßig Stichprobenkontrollen unterzogen. Die nötigen Daten und Informationen für die Wareneingangskontrolle stehen den QS-Experten auf dem Prüf-iPad zur Verfügung, auf dem die aktuell eingegangenen Artikel mit Prüfanweisung, Konstruktionszeichnungen und Bestelldaten hinterlegt sind. Sollte es einen Mangel geben, erstellt der Prüfer sofort die genaue Fehlerbeschreibung mit Fotos, und das System benachrichtigt automatisch Einkauf und Zulieferer.
Um Fehler effektiv auszuschließen, muss man mitdenken. Wir analysieren immer die Ursache des Fehlers und suchen geeignete, teilweise auch ganz individuelle Wege, um ihr zukünftiges Auftreten zu verhindern.Marcus Baumann, Leiter Qualitätssicherung bei Kubota Brabender Technologie
Intensive Zusammenarbeit mit Zulieferern
Einen wesentlichen Qualitätsfaktor sieht Marcus Baumann in der engen Zusammenarbeit mit Zulieferern. Er besucht regelmäßig die Partnerbetriebe von Kubota Brabender Technologie, um sich mit den dortigen Qualitätsverantwortlichen auszutauschen. Bei neuen Konstruktionen oder besonderen Projekten reist er nach Möglichkeit schon im Vorfeld zu den gewählten Lieferanten, um alle Details, Anforderungen und Besonderheiten zu besprechen. So können Qualitätsprobleme von Anfang an minimiert werden.
Seit kurzem lädt der Qualitätsexperte auch komplette Fertigungsabteilungen in die Produktion von Kubota Brabender Technologie ein, damit die Mitarbeiter der Lieferanten vor Ort sehen können, wie die Bauteile verwendet werden. „Um beste Qualität zu liefern, müssen die Mitarbeiter wissen, wie und wozu die Teile verwendet werden, die sie herstellen“, erklärt er. „Erst dann verstehen sie wirklich, worauf es ankommt. Und so macht das Arbeiten mehr Spaß.“
Eng verzahnter Reklamationsprozess
Auch bei Reklamationen von Kubota Brabender Produkten setzt Marcus Baumann auf effektive Zusammenarbeit, klare Prozesse und effiziente Abläufe. Zunächst kommt es darauf an, dem Kunden schnell zu helfen und einen Produktionsausfall zu verhindern oder so weit wie möglich zu minimieren. Dann analysiert die Qualitätssicherung zeitnah das aufgetretene Problem und erarbeitet gemeinsam mit den involvierten Fachbereichen Maßnahmen, um ein erneutes Auftreten dauerhaft zu verhindern. „Fehler können passieren. Wichtig ist: bitte kein zweites Mal“, sagt Marcus Baumann. „Der Kunde soll zurück kommen und nicht das Produkt!“
Qualität durch Kooperation
Was das Qualitätswesen bei KBT besonders ausmacht? „Zusammenarbeit und Kooperation“, meint Marcus Baumann. „Und natürlich, dass wir aus unseren Erfahrungen und Fehlern lernen und uns immer wieder neue Ziele setzen.“
Einen besonderen Vorteil sieht der QS-Leiter darin, dass ihn die einzelnen Fachbereiche mit einbeziehen, Feedback geben und aktiv mitarbeiten. „Das ist nicht selbstverständlich. Nicht jeder lässt sich gerne über die Schulter schauen. Aber bei uns funktioniert es hervorragend – ich kann da allen Fachbereichen uneingeschränkte Anerkennung aussprechen. Wir haben über das gesamte Unternehmen hinweg eine hervorragende Zusammenarbeit und einen flüssigen Workflow. Alle ziehen gemeinsam an einem Strang.“ Dazu tragen auch die regelmäßigen „Q-Runden“ bei, bei denen die Abteilungen Qualitätssicherung, Fertigungsleitung, Konstruktionsleitung und Einkauf aktuelle Themen besprechen, Probleme darstellen und dauerhafte Maßnahmen festlegen.
Erfolgreiche Mängelreduktion
Die Folge dieses ganzheitlichen Ansatzes zur Qualitätssicherung: In den letzten Jahren hat sich die Zahl der im Wareneingang festgestellten Mängel ebenso dramatisch reduziert wie die der Beanstandungen durch Kunden. „Die Zahl der Kundenreklamationen durch geeignete Maßnahmen weiter zu reduzieren, steht für 2024 auf dem Programm. Zudem schaffen wir einen abteilungsübergreifenden, transparenten Prozess, der die Reklamationsabläufe inklusive Fehleranalyse und Maßnahmeneinführung beschleunigt und auf den Punkt bringt.“
Qualitätswesen in der Kubota Corporation
Den Zusammenschluss mit Kubota sieht Marcus Baumann ausgesprochen positiv. „In der Kubota Corporation ist Qualität seit jeher ein bedeutender Erfolgsparameter – sie hat dort einen ausgeprochen hohen Stellenwert. Als Teil des Konzerns werden wir in Zukunft noch besser mit unseren Lieferanten zusammenarbeiten und noch mehr auf unsere Kunden eingehen können.“ Zudem bieten die Arbeitsweisen, Prozesse und Systeme des japanischen Konzerns im Bereich Qualitätsmanagement neue Impulse, von denen auch die Qualitätssicherung in Deutschland profitieren wird.
Wie Kubota Brabender Technologie Qualität sicherstellt.